Infineon expandiert in China

Lösungen für Energieeffizienz und Elektromobilität will Infineon in einer neuen Geschäftseinheit in Peking entwickeln, vertreiben und auch herstellen.

Die Einheit mit dem Namen Infineon Integrated Circuits beherbergt Vertrieb, Marketing, Forschung und Entwicklung und Zentralfunktionen, zudem eine Fertigung für Leistungshalbleiter (IGBTs) sowie ein Kompetenzzentrum für Lösungen im Automobilbereich. IGBTs (Insulated Gate Bipolar Transistors) werden für die Ansteuerung von Elektromotoren in Automobilen und Zügen eingesetzt. Drehzahl und Drehmoment lassen sich so stufenlos regulieren. Auch für den Einsatz erneuerbarer Energien spielen sie eine wichtige Rolle: hier helfen Leistungshalbleiter bei der Umwandlung variabler Frequenzen aus Windkraft- oder Solaranlagen in die für das regionale Stromnetz erforderliche Festfrequenz.

“Der weltweite Energiebedarf nimmt kontinuierlich zu, besonders in Schwellenländern wie China, einem der strategisch wichtigsten und am schnellsten wachsenden Märkte von Infineon”, sagt Peter Bauer, Vorstandsvorsitzender der Infineon Technologies AG. “Mit der neuen Einheit bauen wir unsere Kapazitäten aus und können damit die stark steigende Nachfrage nach Lösungen für Energieeffizienz und Elektromobilität in China bedienen”, so Bauer weiter. Auch die Nähe zum chinesischen Markt mache die neue Einheit interessant, die in dem staatlich geförderten Technologie-Park Beijing Economic and Technological Development Area in einem Außenbezirk Pekings ihren Standort haben wird.

China will bis 2020 rund 700 Milliarden Dollar in erneuerbare Energien investieren. Zudem soll bis 2012 das Netz für Hochgeschwindigkeitszüge von heute 7500 auf 13.000 Kilometer ausgebaut werden. Infineon ist mit seinen Halbleiterlösungen an vielen Projekten im Bereich Wind- und Solarenergie sowie Hochgeschwindigkeitszügen in China beteiligt. Die chinesische Regierung plant, bis 2020 mehr als 90 Prozent der Bevölkerung an das Bahnnetz anzuschließen und will dafür 16.000 Kilometer neue Strecken bauen. Außerdem sehen Regierungspläne vor, den Individualverkehr nachhaltiger zu gestalten. Dazu sollen vom Jahr 2020 an jährlich rund eine Million Hybrid- und Elektro-Autos in China produziert werden.

Die neue Geschäftseinheit in Peking wird alle drei Geschäftssegmente von Infineon unterstützen: Automotive, Industrial & Multimarket sowie Chip Card & Security. Zur Zeit entwickelt, produziert und vermarktet Infineon mit rund 1700 Mitarbeitern an mehreren Standorten in China innovative Halbleiterlösungen für Anwendungen in den Bereichen Energieeffizienz, Mobilität und Sicherheit für den globalen und den chinesischen Markt.