SMS statt Briefmarke – Skandinavien zieht nach

Dänemark ist auf dem besten Weg, der guten alten Briefmarke den Gar auszumachen. Ab dem 1. April können Postkunden in dem Land eine SMS an eine Nummer der Post schicken, um ihr Porto zu bezahlen. In Deutschland steckt ein ähnliches Projekt seit drei Jahren in der Pilotphase.

Das System, das in Dänemark ab dem ersten April getestet wird, ähnelt in weiten Teilen dem so genannten Handyporto der Deutschen Post. Der Kunde schickt eine SMS an eine Nummer und erhält daraufhin einen Code, der auf Brief oder Postkarte geschrieben wird. Die Post kann nachvollziehen, ob das Porto ordnungsgemäß entrichtet wurde.

Die Schweden wollen im Sommer dem Vorbild ihres Nachbarlandes folgen und Post-Kunden ebenfalls eine “Briefmarken-SMS” anbieten. Im Gegensatz zu Dänemark und auch Deutschland wird es Schweden dann sogar möglich sein, bis zu zwei Kilogramm schwere Pakete mit Handyporto so verschicken. Das berichtet die schwedische Online-Zeitung The Local.

Der Chef der schwedischen Post geht nicht davon aus, dass die neue Methode Betrüger anlockt. Sowohl traditionelle Briefmarken als auch moderne Codes müssten von Post-Scannern überprüft werden.

In beiden Ländern sind die Post-Unternehmen davon überzeugt, dass die altmodische Briefpost trotz moderner Kommunikationsmittel nicht ausstirbt. Diese Einschätzung scheint realistisch. Die Deutsche Post hat das Handyporto 2008 eingeführt – trotz zahlreicher Innovationspreise befindet sich das Projekt noch immer in der Pilotphase.