Europäische Wagniskapitalisten zu schwerfällig

Der Weg von der Geschäftsidee zur Innovation, also einer kommerzialisierbaren Idee, die möglicherweise eines Tages in ein Produkt umgesetzt werden kann, ist steinig. Doch oft wird vieles erfunden, was dann selten vermarktet wird. Die Analysten von DB Research haben festgestellt, dass es oft nur an den Start-ups selbst fehlt.

So schwierig es auch sei, den Wagniskapitalmarkt von außen zu bewegen – die Frankfurter lassen nicht locker: Es gehe nicht an, einfach nur den Markt mit mehr Kapital zu versorgen. Es komme vielmehr darauf an, die hoffnungsvollen Start-ups früher zu entdecken und früher zu fördern. Es habe sich schließlich auch gezeigt, dass die Überführung von Ideen in Innovationen umso besser gelinge, je früher der Wagniskapitalist Vertrauen in eine wilde, neue Idee setzt.

“Es gibt keinen Mangel an frischen Ideen in den meisten der europäischen Länder; aber die Europäer sind zögerlicher als die Amerikaner wenn es darum geht, die Risiken des Entrepreneurs einzugehen”, lautete die Mahnung von DB-Research-Analyst Thomas Meyer. Er schlägt mehrere Wege vor: Die Firmen früher zu stützen; ihnen die Perspektive auf langfristige Finanzierung zu geben; ihnen den Zugang zu mehr Mitteln zu erleichtern, wenn sich die Idee einmal am Markt bewiesen hat.

Er ist sich aber bewusst, dass die kulturellen Faktoren in Europa – namentlich die Einstellung zum Gründer-Image, zu Risiko, Erfolg und Scheitern als eine positive Lernerfahrung – nur sehr begrenzt mit politischen Mitteln behandelt werden können. Es gibt einfach kein Patentrezept. Und so ist es für die europäischen Start-ups noch ein weiter Weg, bis ihr Firmenname in die Alltagssprache Eingang findet, wie etwa das Googeln.