Rekord: Ransomware-Angriffe nehmen im September um 153 Prozent zu

Ransomware

Für den Anstieg sind auch neue Ransomware-Gruppen wie RansomedVC verantwortlich. Zu den wichtigsten Akteuren gehören aber auch weiterhin LockBit und Clop.

Im September hat die Anzahl der Ransomware-Angriffe gegenüber dem Vormonat weltweit um 153 Prozent zugenommen. Das geht auch dem aktuellen Threat Pulse der NCC Group hervor. Für den Anstieg waren demnach vor allem die Gruppen LostTrust, RansomvedVC, LockBit und Clop verantwortlich.

Was die Ziele von Ransomware angeht, so stand Nordamerika mit 258 Angriffen (ein Anstieg von 3 Prozent) erneut an der Spitze der Liste. Europa lag mit 155 Angriffen an zweiter Stelle (plus 2 Prozent) und Asien belegte mit 47 Angriffen den dritten Platz (plus 8 Prozent).

DSGVO als Druckmittel

Der Gesundheitssektor verzeichnete einen Anstieg der Ransomware-Attacken von 15 Prozent. Auf Industrieunternehmen entfielen indes 40 Prozent der Angriffe. 21 Prozent der Attacken nahmen Hersteller von Konsumgütern ins Visier.

Neu auf die Liste der NCC Group schaffte es die Gruppe RansomedVC. Diese Gruppe droht demnach damit, Verstöße gegen die Datenschutzgrundverordnung herbeizuführen, die die Opfer dann bis zu vier Prozent ihres weltweiten Jahresumsatz kosten könnten. Laut NCC Group „erhöht der innovative Ansatz von RansomedVC“ den Druck auf die Opfer, die Lösegeldforderungen zu erfüllen.

Für die Sicherheitsexperten kam der deutliche Zuwachs im September jedoch nicht überraschend. „Nach dem Rückgang der Ransomware-Angriffe im August war der Anstieg der Angriffe im September für diese Jahreszeit in gewisser Weise zu erwarten. Was jedoch auffällt, ist der Umfang dieser Angriffe und das Auftauchen neuer Bedrohungsakteure, die diese Aktivitäten maßgeblich vorangetrieben haben“, sagte Matt Hull, Global Head of Threat Intelligence bei der NCC Group. Hull geht davon aus, dass auch andere Gruppe künftig ähnliche Strategien wie RansomedVC anwenden werden, um mehr „Anreize“ für die Zahlung von Lösegeldern zu schaffen.