Mehrheit erwartet Dominanz autonomer Verkehrsmittel

Wer ein autonomes Fahrzeug auf die Straße schickt, benötigt eigentlich ein Rechenzentrum auf vier Rädern (Bild: Continental).

Laut Bitkom gehen 57 Prozent der Deutschen davon aus, dass Züge, Busse oder Autos in 20 Jahren überwiegend autonom fahren werden.

Die Einschätzung zieht sich durch alle Altersklassen und wird auch von den Seniorinnen und Senioren ab 65 Jahren mehrheitlich geteilt. Unter den 16- bis 29-Jährigen gehen 63 Prozent von überwiegend autonomen Fahrzeugen in 20 Jahren aus, unter den 30- bis 49-Jährigen sind es 61 Prozent. Unter den 50- bis 64-Jährigen sind es 51 Prozent, in der Altersgruppe ab 65 Jahren 55 Prozent. Das sind Ergebnisse einer Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom unter 1.003 Personen in Deutschland ab 16 Jahren.

Klimaschutz als Motor

„Trotz aller technischen Herausforderungen: Autonomem Fahren gehört die Zukunft. Autonome Fahrzeuge haben nicht nur eine hohe Verlässlichkeit, sie entlasten auch die Umwelt, führen zu mehr Fahrkomfort und mehr Sicherheit für die Insassen“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. „Als zukünftiger Teil des Nah- und Fernverkehrs können autonome Verkehrsmittel außerdem den zunehmenden Mangel an Fahrerinnen und Fahrer abfedern und die Mobilitätsversorgung gerade auch im ländlichen Raum verbessern.“

Ob autonom oder nicht, On-Demand oder Taktbetrieb, Sharing oder Privatbesitz – neue Mobilitätsangebote wie Sharing-Bikes, On-Demand-Taxis oder autonome Shuttle-Busse verändern schon jetzt das Mobilitätsverhalten. Laut Umfrage ist ein Großteil der Deutschen überzeugt, mit der Nutzung etwas für die Umwelt zu tun: 84 Prozent sagen, wer solche neuen Mobilitätsangebote nutzt, der leistet damit einen Beitrag zum Klimaschutz.

Hoffnungsträger KI

Dass neue Mobilitätsangebote vor allem auf dem Land die Lebensqualität erhöhen können, meinen insgesamt 83 Prozent der Befragten. Auch dem Geldbeutel können neue Mobilitätsangebote guttun: Drei Viertel (74 Prozent) geben an, damit können Menschen für weniger Geld von A nach B kommen. Ebenso stimmen 74 Prozent der Aussage zu, dass neue Mobilitätsangebote die Attraktivität des öffentlichen Nahverkehrs erhöhen, weil der Weg zu den Stationen flexibler bewältigt werden könne. Zudem gehen 68 Prozent der Befragten davon aus, dass neue Mobilitätsangebote den Stadtverkehr reduzieren.

Auf KI hofft knapp die Hälfte: Dass Künstliche Intelligenz die Nutzung neuer Mobilitätsangebote attraktiver machen kann, meinen 49 Prozent. Ebenso gehen 50 Prozent davon aus, dass digitale Mobilitätslösungen durch KI leichter zugänglich werden. „KI-Lösungen können zum einen die Technologien des autonomen Fahrens verbessern und deren Sicherheit weiter erhöhen, sie können aber auch bei der intelligenten Routenplanung helfen und zum Beispiel als Sprachassistenz bei Buchungsvorgängen in Mobilitätsapps unterstützen“, so Rohleder.