Kostendruck in der IT verhindert Unternehmensziele

Beim IT Service Management (ITSM) klaffen in Deutschland Wunsch und Wirklich nach wie vor noch weit auseinander. Denn eigentlich sollte für die IT-Abteilungen an erster Stelle die Ausrichtung auf die Geschäftsziele stehen.

IDC sieht in diesen Aussagen eine Selbstfixierung der IT-Abteilung und eine zu starke Gewichtung der Kosten. Dabei seien diese für das Unternehmen möglicherweise eher unerheblich: “Angestrebte Kosteneinsparungen werden dann nicht auf der IT-Seite, sondern erst beim Betrachten des gesamten Geschäftsprozesses auf Seiten der Fachabteilung erzielt. Diese Einsparungen sind meist vielfach höher als potenzielle Zusatzkosten für die IT”, so Kraus weiter.

Die IT sollte sich daher nicht als Kostenstelle, sondern als Service-Partner im Unternehmen positionieren. Wichtig dabei sei auch die Form der Darstellung eines messbaren Beitrages zur Wertschöpfung im Unternehmen. Fachabteilung und IT sollten daher an einem Strang ziehen und gemeinsam Ziele erarbeiten.

Aber da gibt es natürliche Barrieren die einem solchen Dialog widerstreben. Sprachprobleme sowie unterschiedliche Mentalitäten sind Faktoren, die nicht vernachlässigt werden sollten. Liegt etwa ein Projekt brach, weil sich die beiden Parteien nicht einigen können, kann das schnell zu einer Kostenexplosion führen, wie Stefan Wawrzinek, Vorsitzender des Aufsichtsrates der Numara Software erklärte. Wawrzinek ist zudem Mediator, also hauptberuflicher Streitschlichter, und kennt so verschiedene Fälle. Gerade an der Schnittstelle zwischen IT und Fachabteilungen liege häufig Konfliktpotential. “Die Kosten gehen weit in den sechsstelligen Bereich hinein, wenn ein Streit ein Projekt lahm legt”, so Wawrzinek.

IDC glaubt nun, dass es aber auch nicht Aufgabe der Fachabteilungen sein kann, sich in die komplexe Welt der IT hineinzudenken. Viel mehr müsse sich die IT bemühen, “die Themen einfach und verständlich darzustellen”.