T-Sparkurs: Rene Obermann sucht alte Kupferkabel

Die Deutsche Telekom will offenbar mit einem verschärften Sparkurs auf die schwache Geschäftsentwicklung reagieren. Damit will der Konzern nach einem Bericht der Wirtschaftswoche weitere Gewinnwarnungen im laufenden Geschäftsjahr vermeiden. Demnach beweist das Unternehmen beim Sparen eine Menge Phantasie.

Konzernchef Rene Obermann hat dem Blatt zufolge die Devise ausgegeben, auch “unkonventionelle” Sparideen umzusetzen, um die Ertragslage der Telekom zu verbessern. So sollen unter anderem die Netztechniker nach ungenutzten Kupferkabeln suchen, damit das teurer gewordene Edelmetall auf dem Recyclingmarkt verkauft werden kann. Der Weltmarktpreis für das Industriemetall liegt derzeit bei rund 6000 Dollar. Aus Sicht der Deutschen Telekom offenbar ein lohnendes Geschäft.

Auch die Festnetzsparte T-Home muss offenbar sparen, um dieses Ertragsziel nicht zu gefährden. Der Vertrieb für DSL-Anschlüsse soll laut Wirtschaftswoche gebremst werden, um Provisionen zu sparen. Dank verstärkter Vertriebsanstrengungen hatte die Telekom den Markanteil zuletzt auf mehr als 55 Prozent gesteigert.

“Es brennt an allen Ecken”, zitiert das Magazin einen Manager. Die Telekom-Vorstände hätten die Beschäftigten aufgefordert, die bestehenden Sparziele zu übertreffen. Auf einer außerordentlichen Hauptversammlung am 19. November will Rene Obermann weitere Pläne des Konzerns zur “Effizienzsteigerung” vorstellen.