Siemens einigt sich mit Ex-Managern

Nachdem der Ex-Siemens-Chef Heinrich von Pierer sich monatelang weigerte auf die Schadenersatzforderungen einzugehen, schienen alle Vorzeichen auf eine Klage hinzudeuten.

Siemens hat die Forderungen um eine Million Euro gesenkt und nun ist Heinrich von Pierer offenbar bereit die geforderten 5 Millionen Euro Schadenersatz zu bezahlen. Das berichteten heute die Süddeutsche Zeitung und das Handelsblatt übereinstimmend unter Berufung auf Branchenkreisen. Damit muss Pierer immer noch von allen Beschuldigten den höchsten Betrag bezahlen.

Derzeit liegt weder von Siemens noch von Pierers Anwalt Winfried Seibert ein Kommentar zu der möglichen Einigung vor. Mit dieser Regelung wäre die Klage gegen Pierer vom Tisch, der im Zuge einer Verhandlung für die Schäden, die die Korruptionsaffäre für den Münchner Konzern nach sich zogen, zur Verantwortung gezogen würde. Pierer müsste im Falle einer Verurteilung mit seinem gesamten Vermögen haften.

Neben Pierer haben jetzt auch die ehemaligen Vorstände Klaus Kleinfeld , Uriel Sharef, Jürgen Radomski, Johannes Feldmayer sowie der Kontrolleur Karl-Hermann Baumann den Zahlungen an Siemens zugestimmt. Die Beschuldigten haben ihre Zustimmung bis zur letzten Minute hinausgezögert. Die Vergleiche der Beschuldigten müssen jetzt noch den Aufsichtsrat passieren und auch die Zustimmung der Aktionäre bei der Hauptversammlung Ende Januar ist noch nötig.

Bei Thomas Ganswindt, dem ehemaligen Leiter der Kommunikationstechniksparte sowie auch mit dem Finanzvorstand Heinz-Joachim Neubürger war keine Regelung möglich, da gegen beide die Münchner Staatsanwaltschaft wegen Verstöße gegen das Strafrecht ermittelt. Wegen Verletzung der Aufsichtspflicht laufen gegen weitere Vorstände Ordnungswidrigkeitenverfahren.