Präsidentenwahl und BSE treibt die Amerikaner ins Netz

Wenn es darum geht, möglichst schnell an zuverlässige Informationen zu kommen, vertrauen offenbar immer mehr Menschen auf das Internet.

Wenn es darum geht, möglichst schnell an zuverlässige Informationen zu kommen, vertrauen offenbar immer mehr Menschen auf das Internet. Vom allumfassenden Nachschlagewerk entwickelt sich das Netz für User rund um den Globus zunehmend zum aktuellen Informationsmedium – und steht damit in Konkurrenz zu Fernsehen und Radio.
Am deutlichsten zeigt sich dieser Trend in den USA. Als dort am 23. Dezember 2003 der erste aktuelle BSE-Fall bekannt wurde, schnellte die Besucherzahl auf der Webseite des US-Landwirtschaftsministeriums auf das Doppelte in die Höhe.

Auch Hintergrundinformationen holten sich die verunsicherten US-Verbraucher aus dem Netz. Was genau der sogenannte Rinderwahnsinn ist und wie die Krankheit mit der menschlichen Variante, der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit, zusammenhängt – die zuständigen Behörden reagierten schnell und stellten die nötigen Informationen ins Netz.

Doch nicht nur bei den brandheißen Storys eilen die Amerikaner zum Computer. Auch politische Entwicklungen werden immer häufiger per Mausklick verfolgt. Auch im aktuellen Präsidentschaftswahlkampf machen sich die Amerikaner zunehmend im Internet schlau.

Nach einer aktuellen US-Studie gehen inzwischen 13 Prozent regelmäßig ins Netz, um sich über die Wahlkampagne zu informieren, 20 Prozent tun das immerhin gelegentlich. Im letzten Wahlkampf vor vier Jahren holten sich nur neun Prozent der US-Bürger ihre Infos aus dem Netz.

Vor allem der Kandidat der Demokraten, Howard Dean, hat die Zeichen der Zeit erkannt und nutzt sie eifrig für sich. Der 54-jährige setzt das Internet als zentrales Medium für die Organisation seines Wahlkampfs ein und hat damit bereits zehntausende Anhänger um sich geschart.

Sollte dieser Trend anhalten, werden sich der amerikanische Präsident und seine Wahlkampf-Kontrahenten künftig wohl nicht nur Redeschlachten im Fernsehen liefern müssen, sondern auch mit Millionen von Wählern im Internet chatten.