Parteien vertwittern sich gehörig

Barack Obama hat es vorgemacht. Über 2 Millionen Follower hat er inzwischen auf Twitter. Diese Menschen können auch sicher sein, dass hier tatsächlich Obama twittert. Blickt man jedoch zur Bundestagswahl auf die Tweets deutscher Politiker wird es grottenfinster.

“Trotz des vielzitierten Social-Media-Vorbilds Barack Obama hat die Politik völlig versagt. Auch wenn es heute nur wenige hunderttausend deutsche Twitter-User gibt, so kommt dieser Technologie doch eine Leitfunktion zu, die die Politik hätte aufgreifen müssen. So aber entsteht eine katastrophale Signalwirkung gerade für die politikverdrossene junge Generation. So oder so, der Twitter-Auftritt der Parteien für die anstehende Bundestagswahl ist für die Bürger wertlos”, meint dazu PR-Com-Geschäftsführer Alain Blaes.

Professor Dr. Romy Fröhlich vom Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung an der LMU in München kommentiert die Twitter-Aktivitäten der Parteien so: “Ziel führend twittern – ohne dass es lächerlich und peinlich wird – kann man nicht zum Nulltarif. Hierfür braucht es spezifische Expertise in einem strategisch und kontinuierlich auch über den Wahlkampf hinaus agierenden Mitarbeiter-Stab. Obama twittert schließlich auch nicht selbst. Wer, aus welchen Gründen auch immer, nicht bereit ist, in Social Media zu investieren und stattdessen nur mit Bordmitteln auf den Zug aufspringen will oder kann, der sollte es lieber ganz lassen. Der Schaden, den man dabei anrichtet, ist bedeutend größer, als wenn man eben mal eine Pressemitteilung versemmelt.”

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