Britische Universität bastelt Smartphone-Satelliten

Mobiltelefone haben längst die Welt erobert, jetzt stoßen sie in den Weltraum vor. Möglich macht das ein Forscher-Team der University of Surrey.

Zusammen mit der EADS-Tochter Surrey Satellite Technology Limited (SSTL) entwickeln die Wissenschaftler ‘STRaND-1‘. STRaND-1 steht für Surrey Training, Research and Nanosatellite Demonstrator – und er soll vor allem eines beweisen: Dass man auch mit Standardteilen einen funktionierenden Satelliten bauen kann.

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Nachdem ja einigen Smartphones bereits Norwegen zu extreme Bedingungen liefert, wollen die Forscher vor allem diese testen. Und um diese Tests nachvollziehen zu können wird der Handy-Satellit mit einem leistungsfähigen Rechner am Surrey Space Centre verbunden sein. Der wird überprüfen, welche Teile des Telefons in den widrigen Umständen im Orbit überleben können.

Sieht so die Satelliten-Hardware von morgen aus? Dieser Stack ist nur noch schwer als Smartphone zu erkennen. Quelle: sstl
Sieht so die Satelliten-Hardware von morgen aus? Dieser Stack ist nur noch schwer als Smartphone zu erkennen. Quelle: sstl

“Ein Smartphone besteht aus zahlreichen Komponenten, wie Sensoren, Video-Kameras, GPS-Systemen und Empfängern”, erklärt Chris Bridges, Projektleiter von STRaND-1. Diese seien technologisch sehr ausgereift und wären deutlich kleiner und vor allem viel billiger als die Bauteile, aus denen ein Satellit normalerweise besteht.

Interessant seien Smartphones auch noch aus einem anderen Grund: “Viele Smartphones laufen auf freien Betriebssystemen und so können Online-Software-Entwickler nicht nur Apps für Smartphones schreiben, sondern auch für Satelliten”, betont Bridges.

Von der Kollaboration zwischen der Universität und dem Hersteller kleiner Satelliten sollen beide Seiten profitieren. Und die Studenten bekommen Gelegenheit, sich in einem praktischen Beispiel Fachwissen über Satellitentechnologien anzueignen.

Sollten sich zeigen, dass Smartphones auch im Orbit ihren Dienst tun, dann wäre das ein “Gamechanger”. Denn somit könnten auch Organisationen, die sich bislang keinen eigenen Satelliten leisten konnten, ihre deutlich günstigere Hardware auf eine Umlaufbahn schicken.

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