Smartphones reizen die Augen

Smartphones begeistern die Anwender mit einer großen Vielfalt an Funktionen. Die mobilen Geräte nehmen jedoch gleichzeitig die Sehkraft stark in Anspruch. Darauf hat der Deutsche Ring Krankenversicherungsverein hingewiesen.

“Smartphones verlagern die Kommunikation vom Hören und Sprechen auf das Lesen und Tippen”, sagt Frank Grunwald, Experte beim Deutschen Ring Krankenversicherungsverein. “Durch diese Veränderung nehmen die mobilen Geräte die Augen im Alltag noch stärker in Anspruch, bis hin zu Überlastungen und sogar Sehstörungen.”

Das Phänomen: Müde, gereizte und brennende Augen. Das Computer Vision Syndrom (CVS) tritt bei ununterbrochener Arbeit am Bildschirm auf und erhöht die Anspannung der inneren Augenmuskeln. Dadurch kommt es zu Mangeldurchblutung, die Umstellung von Nah- auf Fernsicht verlangsamt sich. Dies wirkt sich auf die Nutzung des Smartphone aus, das aufgrund seiner geringen Größe einen schnellen Perspektivwechsel erfordert.

Als zweite Ursache für gereizte Augen gilt das Office-Eye-Syndrom. Auslöser ist die pausenlose Wanderung des Blicks zwischen Computerbildschirm, Unterlagen, Telefon-Display und Notizen. Das Auge muss sich zwischen 4000 und 17.000-mal pro Tag an verschiedene Helligkeitsniveaus und Sehentfernungen anpassen. Smartphones verstärken diese Anstrengung noch. “Allzeitige Erreichbarkeit verkürzt natürliche Erholungsphasen, wie das Mittagessen oder die Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln”, sagt Grunwald. “Zudem führt das Entziffern der Bildschirminhalte auf den kleinen Geräten oft zu ungesunder Körperhaltung.”

Der einfachste Weg, seinen Augen etwas Gutes zu tun, ist laut Grunwald Zwinkern. “Viele Anwender vergessen beim konzentrierten Arbeiten regelrecht, zu blinzeln. Die Zahl der Augenaufschläge nimmt von mehr als 20 auf nur noch ein- bis zweimal ab. Nach längeren Arbeitsphasen lohnt es sich daher, mehrfach hintereinander etwa zehnmal zu zwinkern, um die Augen zu befeuchten und den Blick aufzufrischen.”

Eine gute Übung für zwischendurch sei auch das Augendrehen. Es entspanne die Muskulatur und fördere die Durchblutung. Sogar gezieltes Gähnen trage zur Entspannung bei. “Die Gesichtsmuskulatur um die Augen wird beim Gähnen an- und wieder entspannt. Dabei tritt meist etwas Tränenflüssigkeit ins Auge, die durch Lidschläge verteilt werden kann und so für die nötige Feuchte sorgt”, so Grunwald. Die Augen für einige Sekunden zu schließen oder den Blick in die Ferne schweifen zu lassen, verhelfe den Augen ebenfalls zu einer angenehmen Ruhephase.

Wer berufsbedingt häufig mit mobilen Geräten unterwegs sei, sollte bei Beschwerden seinen Augenarzt verständigen. Möglicherweise lasse sich mit einem speziellen Sehtraining oder einer Brille für die Bildschirmarbeit Abhilfe schaffen.

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