Massenentlassungen bei Rocket Internet?

Rocket Internet (Bild: Rocket Internet)

Strategie-Wende? Die Samwer-Start-up-Schmiede Rocket Internet baut ofenbar im großen Umfang Personal ab. Der Inkubator dementiert zumindest die kolportierten Zahlen.

Rocket Internet entlässt offenbar massenhaft Mitarbeiter. Damit will der Strat-up-Inkubator offenbar die Verluste reduzieren. Wie das Manager Magazin in der aktuellen Ausgabe berichtet, fährt CEO Oliver Samwer derzeit einen radikalen Sparkurs bei der Holding.

Vor etwa einem Jahr waren in der Zentrale in Berlin noch etwa 400 Menschen beschäftigt. Mittlerweise sollen hier nur noch rund 200 Mitarbeiter beschäftigt sein. Das Manager Magazin zitiert Insider mit Informationen aus der Personalabteilung. Diese soll sich zum Ziel gesetzt haben, die Zahl der Mitarbeiter noch in diesem Jahr auf 100 zu drücken.

Wachstumsraten der Rocket-Internet-Firmen im Überblick (Grafik: Rocket Internet).
Das Geschäfsjahr 2015 sollte eigentlich den Höhepunkt der Verluste von Rocket Internet markieren. Nun sollen Entlassungen weitere Verluste minimieren. (Grafik: Rocket Internet)

Die Mitarbeiter würden, wo es sich irgendwie anböte, in Ventures verschoben. Am Freitag dementierte das Unternehmen gegenüber verschiedenen Medien die Entlassungen. Es seien keine Entlassungen im genannten Umfang geplant. Weitere Stellungnahmen liegen derzeit nicht vor.

Laut Manager Magazin soll sich hinter diesem Kurs auch ein allgemeiner Strategiewechsel verbergen. Zum Börsengang habe das Unternehmen versucht, vor allem Unternehmen auszugründen, die es selbst gegründet hat. Inzwischen wolle sich das Samwer-Unternehmen aber vor allem darauf beschränken, in bereits bestehende Unternehmen zu investieren.

Vor knapp einem Jahr hatte das Unternehmen noch einen 420 Millionen Euro schweren Fonds für die Finanzierung von Start-ups aufgesetzt. Vor wenigen Tagen hatte United Internet eine Abschreibung aufgrund eines Investments in Rocket Internet bekannt gegeben. Im Frühsommer hatte Samwer bei der Vorstellung der Jahreszahlen noch einmal betont, dass er Wachstum vor Profitabilität stellt. Damals äußerte die Hoffnung, dass das Geschäftsjahr 2015 den Höhepunkt bei den Verlusten markiere. Nach wie vor schreiben die meisten Investments des Inkubators rote Zahlen. Das wird aber in der Regel billigend in Kauf genommen: Schnelles Wachstum geht vor.