Studie: Generative KI verändert die Arbeitswelt erheblich

Bayerisches Forschungsinstitut für Digitale Transformation: Zufriedenheit der Nutzenden relativ hoch, Wunsch nach mehr Leitlinien und Regulierung.

GenKI wie etwa ChatGPT hat sich schnell an deutschen Arbeitsplätzen verbreitet. 81 Prozent der Internet-Nutzenden in Deutschland haben bereits von generativer KI gehört, rund ein Drittel hat KI-Lösungen bereits genutzt, um Texte, Programmcodes, Bilder oder Videos zu erstellen. Im beruflichen Kontext kam textbasierte generative KI bisher bei rund einem Viertel zum Einsatz. Damit hat sich die Technologie seit der Veröffentlichung von ChatGPT im November 2022 relativ schnell in der Bevölkerung und an deutschen Arbeitsplätzen verbreitet. 

Überwiegend Zufriedenheit im Berufsalltag 

Die Mehrheit derer, die KI beruflich verwenden, war mit der Anwendung von textbasierter generativer KI zufrieden: 60 Prozent gaben an, die erzeugten Ergebnisse beruflich sinnvoll nutzen zu können, 64 Prozent nahmen eine Zeitersparnis wahr. Ähnlich vielen Personen hat generative KI sogar dabei geholfen, dass ihre Arbeitsergebnisse positiver wahrgenommen wurden, ohne dass sie dafür einen größeren Arbeitsaufwand gehabt hätten. Trotz der hohen Zufriedenheit überprüft ein Großteil die Ergebnisse: Zwei Drittel der Erwerbstätigen, die textbasierte generative KI schon beruflich genutzt haben, kontrollierten die Resultate auf Korrektheit. 

Bewusstsein für Risiken generativer KI vorhanden 

Zudem ist sich die Mehrheit der Erwerbstätigen bewusst, dass die Nutzung generativer KI mit Risiken verbunden ist. 57 Prozent geben an zu wissen, dass falsche Ergebnisse erzeugt werden könnten. Bei Menschen, die textbasierte generative KI im beruflichen Umfeld verwenden, ist der Wert noch höher (66 Prozent). Rund 47 Prozent der Internet-nutzenden Erwerbstätigen gehen zudem davon aus, dass in den nächsten zehn Jahren zumindest Teile ihrer Tätigkeiten durch den steigenden Einsatz generativer KI überflüssig werden. „In einigen Berufen werden sich die Aufgaben verändern und in anderen werden tatsächlich Arbeitsplätze wegfallen“, sagt Antonia Schlude, wissenschaftliche Referentin am Think Tank des bidt. „Doch zugleich werden auch neue Berufe und neue Arbeitsplätze entstehen.“

Stärkere Regulierung von generativer KI

Auch im Allgemeinen werden Gefahren wahrgenommen: 47 Prozent der Internet-Nutzenden sind der Meinung, dass der zunehmende Einsatz  dazu führen kann, dass die Menschheit die Kontrolle über die Technologie verliert. Zugleich zeigt sich aber: Nutzen Befragte diese Technologie häufiger, sehen sie eher die Chancen (42 Prozent) als die Risiken (9 Prozent). 

52 Prozent der Befragten wünscht sich eine stärkere Regulierung von generativer KI, nur 11 Prozent sehen dazu keinen Anlass. Zwei Drittel der Erwerbstätigen, die bereits von generativen KI-Systemen gehört haben, gibt an, dass es an ihrem Arbeitsplatz keine Vorgaben oder Leitlinien für deren Einsatz gibt; 46 Prozent wünschen sich allerdings solche Vorgaben. 

Zur Studie

Im Auftrag des >Bayerischen Forschungsinstituts für Digitale Transformation der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (bidt) befragte das Marktforschungsinstitut DCORE im Juli und August 2023 insgesamt 3.020 Internet-Nutzerinnen und -Mutzer ab 16 Jahren in Deutschland, darunter 1.008 hauptberuflich Erwerbstätige. 

 

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