Drei Tote nach Explosion bei Foxconn

Bei einer schwere Explosion in einem Werk des größten Elektronikherstellers der Welt sind drei Menschen ums Leben gekommen. 16 Menschen wurden verletzt. Die Ursache des Unglücks ist bislang unklar. Das betroffene Werk ist eine von zwei Hauptfertigungsstätten für Apples iPad.

Das Unglück am vergangenen Freitag hatte zunächst zwei Todesopfer gefordert, ein dritter Arbeiter erlag am Wochenende im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen. 16 weitere Arbeiter wurden bei dem Unglück verletzt, sechs von ihnen konnten das Krankenhaus inzwischen wieder verlassen. Auch drei Tage nach dem Unglück, konnten die Ermittler die Unglücksursache noch eindeutig benennen. Sabotage schließen sie aber aus.

Foxconn hatte das Werk in Chengdu im Südwesten Chinas erst im Oktober vergangenen Jahres mit einer Investition von 2 Milliarden Dollar eröffnet. Der Auftragsfertiger hatte einen Teil seiner Produktion von seinem südchinesischen Werk in Shenzhen nach Chengdu verlagert. Neben Apples iPad werden dort auch Laptops gefertigt, unter anderem für Hewlett-Packard und Dell. Welchen Anteil der Standort an der gesamten iPad-Produktion hat, ist nicht bekannt.

Arbeiter betreten ein Fabrikgelände von Foxconn bei Chengdu. Quelle: SACOM
Arbeiter betreten ein Fabrikgelände von Foxconn bei Chengdu. Quelle: SACOM

Laut Analyst Mike Abramsky von RBC Capital beeinflusst das Ereignis Apple in zweierlei Hinsicht. Nach seiner Meinung ist das Werk in Chengdu die wichtigste Produktionsstätte für das iPad 2. Abramsky schätzt, dass aufgrund der Tablet-Explosion in Apples drittem Quartal nun 1,8 bis 2,8 Millionen weniger Tablets gefertigt werden können als geplant.

Sollte der Großteil der Apple-Tablets jedoch aktuell in Shenzhen gefertigt werden – oder der Schaden in Chengdu nicht sehr schwer – schätzt Abramsky die Ausfallquote auf eine Million Stück.

Nach ersten Berichten vom Freitag könnte es sich bei dem Unglück um eine Staubexplosion gehandelt haben. Die Arbeiten seien deshalb auch in anderen Teilen der Fabrik vorsichtshalber eingestellt worden.