Ein 7-Stufen-Plan zur kontrollierten Migration auf Windows 10

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Windows 7: Supportende 2020 (Bild: Microsoft)

Mit der Einführung von Windows as a Service hat Microsoft seine Wartung agiler aufgestellt. Halbjährlich kommen neue Features, Qualitäts- und Sicherheitsupdates sogar monatlich. Was zunächst gut klingt, bringt in der IT erheblichen Mehraufwand mit sich. Entsprechend zögerten Unternehmen die Migration auf die neueste Windows Version bis zuletzt hinaus. Jetzt aber tickt die Uhr.

In weniger als 12 Monaten, zum 14. Januar 2020, endet der Support für das Betriebssystem Windows 7. Für viele Unternehmen steht 2019 deshalb der Wechsel auf Windows 10 weit oben auf der To-do-Liste. Um den Umstieg zu erleichtern, hat der Leipziger Softwarehersteller DeskCenter Solutions einen 7-Stufen-Plan zusammengestellt. Mit diesen Schritten lässt sich die Migration für alle stationären und mobilen Clients erfolgreich vorbereiten und durchführen.

1. Transparenz schaffen

Der Erfolg einer Windows 10-Migration ist stark von den Hard- und Software-Gegebenheiten abhängig. Deshalb gehört die Überprüfung von Systemvoraussetzungen wie Architektur und freiem Festplattenspeicher ganz an den Anfang. Für Hardware, die mit den Anforderungen des neuen Betriebssystems nicht mehr zurechtkommt, kann so rechtzeitig Ersatz beschafft werden.

Zudem gilt es, alle installierten Anwendungen und deren Versionsstände zu erfassen. Idealerweise ermittelt die IT in einem Zug die Nutzungshäufigkeit und analysiert, wie viele Anwendungen für die gleiche Funktion im Unternehmen existieren. Denn der Umstieg auf Windows 10 bietet die Gelegenheit, das Software-Portfolio zu reduzieren. Wird die Anzahl der Anwendungen bereits im Vorfeld verringert, spart das später Zeit und Kosten bei der Migration und bei Updates.

Ein Werkzeug für Unified Endpoint Management (UEM) übernimmt in dieser frühen Projektphase die vollständige Inventarisierung von Hard- und Software. Die Visualisierung der Ergebnisse in übersichtlichen Dashboards und Berichten bildet die Grundlage für die folgenden Schritte.

2. Durch Kompatibilitätschecks unliebsame Überraschungen vermeiden

Nicht jedes Programm und Peripheriegerät verträgt sich mit Windows 10. Deshalb ist das Testen aller Applikationen und Komponenten unerlässlich. Werden inkompatible Anwendungen oder Hardware-Treiber ermittelt, hat die IT mehrere Optionen: Sie kann die Software durch eine alternative Applikation, mit einer Terminalserver- oder virtuellen Anwendung ersetzen. Alternativ kann man beim Rollout Windows 10 auch so konfigurieren, dass das Verhalten einer früheren Version des Betriebssystems simuliert wird. Auch Treiber, die unter Windows 10 nicht lauffähig sind, müssen aktualisiert werden. Über ein UEM-Tool wie DeskCenter sind diese Schritte mit individualisierten Workflows leicht automatisierbar.

3. Methoden und Ablauf planen

Als nächstes sind Methode und Ablauf für den Rollout zu definieren. Als Methoden stehen Inplace-Migration, Baremetal oder Image-Technologie zur Wahl. Vorbereitend sollten zunächst die Infrastruktur geprüft und beispielsweise Domainstrukturen sowie Gruppenrichtlinien eingerichtet und aktualisiert werden.

Zum Rollout gehört zwingend die Erstellung eines Fallback-Plans, wie beispielsweise ein Full-Backup der Clients. Dies erleichtert die Wiederherstellung von einzelnen Daten bis hin zum vollständigen Recovery im Fall eines unvorhersehbaren Zwischenfalls.

4. „Kleiner Rollout“ first

In einer ersten Phase stehen Produktivtests nur in einzelnen Fachabteilungen an. Hierbei lassen sich die definierten Rollout-Routinen bereits auf Herz und Nieren prüfen. Durchläufe mit wenigen Pilotusern und -systemen liefern wertvolle Daten zu Upgrade-Verhalten und Performance der neuen Software. Überträgt man diese Erkenntnisse automatisiert an ein integriertes Helpdesk-System, können sie nachvollziehbar ausgewertet werden. Das macht Risiken transparent, Rollout-Routinen lassen sich noch adaptieren. Auch für die Planung von Anwenderschulungen liefern die im Helpdesk eingegangen Testergebnisse und Störungsmeldungen wertvolle Informationen.

Der nächste Test kann dann bereits bei einer breiteren Anwenderbasis erfolgen, ebenfalls automatisiert über eine UEM-Lösung.

5. Big Bang – Rollout im Großen

Idealerweise lässt sich der Rollout zeitgesteuert – bei Bedarf auch am Wochenende – durchführen. Per „Wake on LAN“ durchlaufen die Systeme das Betriebssystem-Setup für Windows 10. Damit ist es jedoch noch nicht getan: Denn auch die Anwendungen auf den Clients müssen unter Umständen direkt im Anschluss aktualisiert werden. Die IT profitiert hier zusätzlich von UEM, da sich die Verteilung der Softwarepakete direkt in den Betriebssystem-Rollout integrieren lässt. Damit schlägt sie während der Migration zwei Fliegen mit einer Klappe.

6. Rechtskonformer End-of-Life

Rechner, die im Rahmen des Migrationsprojekts ausgemustert werden, sollten einen vordefinierten End-of-Life-Prozess durchlaufen. Datenträger sind dabei so zuverlässig zu löschen, dass eine Wiederherstellung der Daten unmöglich wird. Gemäß BSI-Empfehlung soll dazu die Festplatte bis zu sieben Mal überschrieben werden. Erst dann können die Altsysteme gefahrlos entsorgt oder gespendet werden.

7. Nach dem Upgrade ist vor dem Patch

Windows 10-Sicherheitsupdates sollten sowohl auf stationären wie auf mobilen Geräten so rasch wie möglich eingespielt werden – gleichgültig, ob der Client sich regelmäßig oder selten im Netzwerk anmeldet. Hier kann sich die IT entlasten, indem neue Software-Updates automatisiert verteilt werden. Auch dies sollten IT-Manager beim Umstieg auf das neue Betriebssystem bereits auf dem Radar haben.

Ein manueller Umstieg auf Windows 10 ist ein zeitaufwändiges und kostspieliges Unterfangen. Darauf wies Gartner schon 2016 hin. Die Analysten betonten aber auch: Mit Automation lassen sich 69 Prozent an Zeit und 43 Prozent der Kosten einsparen. Berücksichtigt man, dass Microsoft monatlich Updates liefert, führt an der Einführung eines UEM-Werkzeugs kein Weg mehr vorbei.


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