Was CIOs aus der Ölpest lernen können

Patrick Gray ist Gründer und Chef des US-IT-Beraters Prevoyance Group. Für die silicon.de-Schwesterpublikation TechRepublic hat er untersucht, welche Lehren CIOs aus der bislang größten Ölpest ziehen können.

Manchmal reicht ein ‘Plan B’ nicht

Einzige langfristige Rettung in der Ölkatastrophe schienen Entlastungsbohrungen zu sein, die jedoch erst nach Monaten Früchte tragen würden, so Gray. BP habe verschiedene andere Pläne versucht. Doch als der erste Plan scheiterte, war das Unternehmen darauf nicht vorbereitet. Gray: “Bei einer Katastrophe dieser Größenordnung reicht es nicht, einen Plan B zu haben.” Besser wäre es gewesen, wenn BP über zusätzliche Back-up-Pläne verfügt hätte.

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BP habe reichlich Status-Reports und auch Unterwasser-Videos geliefert. Eine Person, die die technischen Herausforderungen und Pläne auch für Laien verständlich ausdrücken konnte, habe es jedoch nicht gegeben. Wie die Ölbranche, so habe auch die IT ihre eigene Fachsprache, so Gray. Bei einem IT-Ausfall wolle niemand etwas über Bits und Bytes hören. Die Anwender brauchten dann keine unzusammenhängenden und detaillierten Reports, sondern eine verständliche Erklärung des Problems sowie der Lösungspläne.

Anwesenheit entscheidet

Er sei kein Anhänger der ‘Anwesenheit um ihrer selbst willen’, schreibt Gray. Er ziehe ein effektiv arbeitendes Home-Office-Team einem Team vor, das zwar im Büro anwesend sei, aber wenig schaffe. “Eine Katastrophe ändert dies jedoch.” Obwohl BP-CEO Hayward und US-Präsident Barak Obama nicht zur technischen Lösung beitragen konnten, habe man zu Recht von ihnen erwartet, dass sie vor Ort sind.