CeBIT: EDV-Verband sieht IT-Mittelstand in Gefahr

Der Verband der EDV-Software- und -Beratungsunternehmen e.V. (VDEB) hat auf der CeBIT bessere Rahmenbedingungen für den unabhängigen IT-Mittelstand gefordert. Die Monokultur der IT-Industrie gefährdet die Innovationsfähigkeit, hieß es. Der VDEB stellte in Hannover das Positionspapier ‘Pro IT-Mittelstand’ vor.

Während die IT-Konzerne aufgrund ihrer Größe und der eigenen internen Zwängen eher unflexibel und unbeweglich seien, trügen die unabhängigen mittelständischen IT-Unternehmen die wirklichen Innovationen. So sei der unabhängige IT-Mittelstand etwa im Bereich der ERP-Software für mittelständische Anwender mit 50 Prozent Marktanteil nach wie vor Marktführer.

Im Maßnahmenkatalog fordert der VDEB unter anderem die Offenlegung von Standards und Schnittstellen für unabhängige mittelständische IT-Unternehmen. Zudem seien verstärkt regionale und themenbezogene Netzwerke für den IT-Mittelstand zu fördern. Mittelständische Innovationscluster seien notwendig – aber ohne die Beteiligung von IT-Konzernen. Die Bürokratiekosten seien für mittelständische Unternehmen weitaus höher als für Konzerne – hier müsse die von der Politik versprochene Senkung um 25 Prozent bis 2011 tatsächlich erfüllt werden.

Der unabhängige IT-Mittelstand müsse außerdem zu einer gemeinsamen Strategie der Qualitätssicherung und Markenbildung finden, um den Wettbewerbsdruck auf die IT-Konzerne zu erhöhen. Dringend zu fördern seien zudem Handlungsempfehlungen für die Internationalisierung von Produkten und Dienstleistungen mittelständischer IT-Unternehmen.

Schließlich seien die finanziellen und arbeitsrechtlichen Rahmenbedingungen für mittelständische Unternehmen zu verbessern. Gerade die Eigenkapitalschwäche sei nicht zuletzt durch das veraltete Bilanzierungsrecht bedingt – nach dem etwa Urheberrechtswerke und Human Resources nicht in die Bewertung eines Unternehmens Eingang finden. Die ausführliche Fassung des Positionspapiers ‘Pro IT-Mittelstand’ kann online abgerufen werden.