Nur treue Mitarbeiter können den Mittelstand retten

Mehr als jedes zweite deutsche IT-Unternehmen will im laufenden Jahr zusätzliche Mitarbeiter einstellen. Soweit die gute Nachricht. Die Schlechte? Fast ein Drittel der Unternehmen findet nicht die Leute, die gebraucht werden – jede vierte Firma muss Aufträge ablehnen, weil Mitarbeiter fehlen.

Auch bei Microsoft Deutschland betrachtet man die Entwicklung mit Sorge. Zwar sei man grundsätzlich sehr optimistisch bezüglich der Geschäftsentwicklung, sagte uns Deutschland-Chef Axel Berg. “Unsere Partnerunternehmen könnten jedoch weitaus mehr Wachstum in diesem Marktsegment realisieren, wenn der Fachkräftemangel sich nicht weiter verschärfen würde. Hier muss dringend gehandelt werden – sei es beim Abbau von Hürden für die Zuwanderung als auch langfristig in der Ausbildung von Fachkräften an unseren Hochschulen.”

Da vor allem mittelständische Software-Häuser und IT-Dienstleister in erster Linie Hochschulabsolventen suchen, ist dieser Branchenzweig besonders hart vom Fachkräftemangel betroffen. Zwar steigt die Zahl der Studienanfänger im Fach Informatik – auch wegen der kürzeren Schulzeit bis zum Abitur – inzwischen wieder leicht an, dies ist aber laut Scheer nur ein Tropfen auf den heißen Stein. “Die Hochschulen sind auf diesen Studentenberg bisher aber weder finanziell noch organisatorisch ausreichend vorbereitet.”

Und auch ein anderes Problem lässt das G8 ungelöst: “Nach wie vor werden IT-Kenntnisse in der Schulzeit zu wenig gefördert”, klagt der Vorstandsvorsitz der Deutschen Oracle-Anwendergruppe DOAG, Fried Saacke, gegenüber silicon.de. “Dies können Universitäten und Fachhochschulen nicht aufholen.”