CPO und CTO beerben den CIO

Künftige IT-Organisationen werden noch stärker als bisher die Geschäftsstrategien von Unternehmen unterstützen, wobei die Steuerung von Services gegenüber deren Erbringung an Bedeutung gewinnt. Darüber hinaus spaltet sich das Aufgabenspektrum heutiger Chief Information Officers (CIO) in die Rollen von Chief Process Officers (CPO) und Chief Technical Officers (CTO).

Zu diesen Ergebnissen kommt eine Studie, die von der ITK-Managementberatung Detecon in Kooperation mit dem Bitkom unter 1000 Führungskräften in Deutschland, Österreich und der Schweiz durchgeführt wurde. Wesentlich für den Erfolg einer IT-Organisation wird demnach eine stärkere Trennung zwischen dem Bereich IT Demand – der Anforderungen des Business für die IT übersetzt – und dem Bereich IT Supply sein, der IT-Lösungen erzeugt und bereitstellt.

“Dieses neue organisatorische Konzept erfordert an der Demand-Supply-Schnittstelle neue Strukturen für Verantwortungsbereiche sowie neue Rollen und Tätigkeiten”, sagt Bernd Wolter, Managing Consultant bei Detecon. So werde ein Split der Rolle des CIO erforderlich – in die Rollen des CPO, der den Fokus auf ganzheitliches Management von Business- und IT-Prozessen legt und die des CTO, der die Entwicklungs- und Betriebsleistungen der IT steuert und koordiniert. Zusätzlich entstehende Rollen seien der ‘Demand Manager’, der ‘Business Process Manager’, ‘Governance Manager’ oder ‘Supply Manager’.

Neben etablierten IT-Governance-Prozessen benötigen zukunftsweisende IT-Strategien nach dieser Studie mehr “Business Excellence”: Dieser Bereich soll die strategischen und auch operativen Steuerungstätigkeiten explizit an den Entwicklungen in den jeweiligen neuen Geschäftsmodellen ausrichten. Zudem wird Enterprise Architecture Management (EAM) ein wichtiges Governance-Instrument sein. “Die Bedeutung von EAM steigt mit der Konvergenz von Business- und IT-Prozess-Verantwortung”, so Wolter. “Dies ist umso mehr erforderlich, weil noch große Defizite bei der internen Zusammenarbeit in der IT bestehen.” Gegenwärtig schreiben nur 42 Prozent der Studienteilnehmer ihrer IT-Governance einen hohen Reifegrad zu.

Für global agierende IT-Organisationen bedeute die Einführung eines Demand-Supply-Managements eine Stärkung von Corporate-IT-Funktionen und den Abbau dezentraler IT-Verantwortung in den Regionen. Dazu seien flache Strukturen in der Aufbauorganisation erforderlich. Das Detecon-Executive-Briefing ‘IT-Organisation 2015 – Fit für die Zukunft’ kann nach einer Registrierung aus dem Netz geladen werden.

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