Uwe Hauck

hat Computerlinguistik und Künstliche Intelligenz studiert. Heute ist er Senior Software Engineer bei einem IT Dienstleister.

Gadgets, die mit Gadgets sprechen. Wohin führt der smarte Weg?

silicon.de-Blogger Uwe Hauck fragt sich, ob eine Smartwatch tatsächlich Sinn machen kann. Es kann, glaubt Hauck, allerdings sieht er auf der Angebotsseite derzeit noch einige Schwachstellen bei Smartwatch, Datenbrille oder anderen körpernahen Gadgets. Die wichtigste Frage sollte seiner Ansicht nach bei der Entwicklung lauten: “Wer zum Teufel, braucht das denn wirklich?”

Die Smartwatch ist in aller Munde (bis sie an aller Arm ist,wird es sicher noch ein Weilchen dauern). Wir haben Bewegungssensoren, die überwachen,wie viele Schritte wir tun, wann und wie wir schlafen und vieles mehr.

Doch wird das letztlich ein nachhaltiger (Buzzword) Erfolg?

Das hängt von einigen wichtigen Faktoren ab.

Zum einen ist den Herstellern dringend angeraten, die Gadgets nicht zu dummen Erweiterungen anderer Gadgets zu machen. Die Galaxy Gear von Samsung zeigt, dass hier manche noch vollkommen in die falsche Richtung denken. Es ist zwingend wichtig, dass jedes Gadget zwar prinzipiell mit jedem anderen Gadget reden kann, um echtes und gutes Quantified Self Gefühl zu erzeugen.

Aber wenn mal ein Gerät ausfällt, oder nicht dabei ist darf nicht das ganze Netz von Sensoren plötzlich stumm bleiben. Uhren wie die von Pearl oder die OMate bieten auch ohne Smartphone diverseste Funktionen an, und auch die Fitness Armbänder funktioneren unabhängig und liefern die Daten via Synchronisation.

Zudem sollten die Hersteller den Designfaktor nicht unterschätzen, aber auch vor lauter Designverliebtheit nicht vergessen, die Geräte auch mit sinnvollen Funktionen auszustatten. Dazu sollte man auch die Kunden befragen, denn bei so manchem “smarten” Device fragt man sich schon, wer zum Teufel will die angebotenen Funktionen denn wirklich?

Machbarkeit ist kein Grund, etwas auch einzubauen. Es muss auch wirklich Sinn machen. Letztlich ist auch Google Glass noch mit einigen Denkfehlern behaftet, denn will der “normale Konsument” wirklich eine Brille aufhaben, die so auffallend als Gadget erkennbar ist? Bzw. will er sie überhaupt, erkennt er die Möglichkeiten und Potentiale? Denn nicht jede gute Technik wird auch angenommen, und das manchmal auch deshalb, weil die Potentiale gar nicht erkannt wurden.

Und was ich für extrem wichtig halte sind Standards für Schnittstellen, seien dies physikalische wie USB Ports oder virtuelle wie die Austauschprotokolle. Wenn ich bei 3 Gadgets drei unterschiedliche Ladekabel brauche und mit drei unterschiedlichen Protokollen umgehen muss, dann ist das nicht wirklich ergonomisch, sinnvoll oder gut für Kunde und Entwickler.