Windows Server 2008: Upgraden oder lieber noch abwarten?

Das Upgraden eines Betriebssystems ist ein komplexer Vorgang und wird häufig als unnötiges Risiko für den IT-Betrieb betrachtet. Das Lifecycle-Management von Betriebssystemen stellt IT-Organisationen vor die anspruchsvolle Aufgabe, das rechte Maß zwischen den Risiken einer Erneuerung und den Vorteilen neuer Funktionalitäten sowie dem Risiko höherer Supportkosten, abnehmender Supportqualität und nicht zertifizierter Hardware für Betriebssysteme älterer Jahrgänge zu finden.

Weitere Empfehlungen:

Unternehmen, die Microsoft Windows Server 2003 wegen seiner Speichertechnik einsetzen, können sich mit dem Upgrade auf Windows Server 2008 Zeit lassen. Diese Kunden sollten ihre Upgradestrategien durch die “Peitsche” des Support Lifecycle bestimmen lassen, statt durch das “Zuckerbrot” der neuen Funktionalitäten.

Auch IT-Organisationen, die ausreichende Perimeter-Security-Kontrollen und Gegenmaßnahmen ergriffen haben, müssen das Upgrade auf Windows Server 2008 nicht überstürzen. Unternehmen, deren Perimeter Security nicht umfassend oder robust genug ist oder die verbesserte Sicherheitsgranularität in Active Directory suchen, sollten sich mit Windows Server 2008 auseinandersetzen und die Verbesserungen nutzen, die es im Sicherheitsbereich bieten könnte.

Virtualisierungskunden, die derzeit Server mit Microsoft Virtual Server 2005 virtualisieren, sollten auf Hyper-V upgraden, sobald es im Handel erhältlich ist. Kunden, die die neuesten VMware-Versionen wie VMwares VI3 einsetzen, sollten bei VMware bleiben und nicht auf Hyper-V umsteigen. Solche Kunden sollten sich jedoch mit Hyper-V befassen, um mehr darüber zu erfahren, wie es sich mit ihren Anwendungen, ihrer IT-Umgebung und ihren IT-Richtlinien vereinbaren lässt. Der Einsatz von Hyper-V statt VMware sollte nur dann erwogen werden, wenn ersteres sich bewährt und die VMware-Investition ihr vorgesehenes Ende erreicht. Ein guter Plan ist es, 2009 mit der ernsthaften Evaluierung von Hyper-V zu beginnen — vorausgesetzt, dass sich die erste Version von Hyper-V Anfang der zweiten Jahreshälfte 2008 als brauchbar erweist.

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass IT-Organisationen den Wert der neuen und verbesserten Funktionalitäten jüngster Versionen gegen die Risiken eines Upgrades und des abnehmenden Supports abwägen müssen, um den richtigen Zeitpunkt für ein Upgrade zu bestimmen. Eine eingehende Beschäftigung mit den Hauptfunktionalitäten gibt Aufschluss darüber, wann Upgrades für welche Einsatzbereiche vorgenommen werden sollten und welche Bereiche warten können, bis das Ende der Supportperiode Upgrades nötig werden lässt.