Qimonda ist insolvent

Nachdem das Rettungspaket der sächsischen Regierung geplatzt ist, muss Chiphersteller Qimonda Insolvenz beantragen. Die finanzielle Situation hatte sich für den angeschlagenen Hersteller in den vergangenen Wochen zusätzlich verschärft.

Qimonda sieht die Ursache für die Insolvenz durch den massiven Preisverfall bei Speicherchips. Hinzu käme die drastische Verschlechterung auf den Kapitalmärkten, wodurch die Situation für Qimonda noch weiter verschärft wurde.

Das Finanzierungspaket, so heißt es von Qimonda weiter, “konnte trotz intensiver, jedoch äußerst komplexer Verhandlungen, sowie zugesagten Finanzierungshilfen von Kunden in den vergangenen Tagen und Wochen nicht rechtzeitig abgeschlossen werden”. Als Geber waren außerdem der Freistaat Sachsen, Infineon, ein portugiesisches Kreditinstituts sowie weiterer Banken im Gespräch.

Die Tatsache eines Finanzierungsstaus, sowie Verzögerungen bei den Verhandlungen hätten außerdem zu einem erhöhten Finanzierungsbedarf geführt, der vermutlich die Gespräche zusätzlich belastete. Für den Hersteller Qimonda, der besonders unter dem Preisverfall bei DRAM-Speicherchips gelitten hat, tue sich laut Dow Jones eine zusätzliche Finanzierungslücke von 300 Millionen Euro auf. Diese hätte Qimonda schließen müssen, um von Staatsseite Finanzhilfen von insgesamt 325 Millionen zu bekommen.

“Alle Beteiligten hatten bis zuletzt dafür gekämpft, Qimonda zu retten. Wir bedauern sehr, dass diese Anstrengungen ohne den gewünschten Erfolg geblieben sind und nunmehr den Mitarbeitern bei Qimonda eine ungewisse Zukunft bevorsteht”, kommentiert Peter Bauer, Sprecher des Vorstands von Infineon. Aufgrund der Qimonda-Insolvenz, so teilt Infineon mit, könnte das Mutterunternehmen “erheblichen Verbindlichkeiten ausgesetzt sein”. Dies schließe laufende kartell- und wertpapierrechtliche Verfahren sowie die eventuelle Rückzahlung öffentlicher Fördermittel und mitarbeiterbezogene Eventualverbindlichkeiten ein, heißt es.

Noch herrscht aber bei Qimonda eine gewisse Zuversicht: “Wir gehen davon aus, dass wir unseren Geschäftsbetrieb mit Unterstützung des vorläufigen Insolvenzverwalters sowie unserer Mitarbeiter im Sinne unseres Restrukturierungsprogramms fortführen können”, sagte Loh. “Dabei setzen wir insbesondere auf die guten Beziehungen zu unseren Kunden und Lieferanten.”