Ist MySQL wirklich eine Milliarde Dollar wert?

War der MySQL-Zukauf finanziell betrachtet wirklich eine gute Idee? Warum ist die Entwicklung von OpenSolaris anders als für OpenOffice? Darauf weiß Simon Phipps, der Chief Open Source Officer von Sun Microsystems, eine Antwort.

silicon.de: Kann man denn sagen, dass MySQL bislang noch nicht profitabel war?

Phipps: Nein, das kann man so nicht sagen. MySQL läuft sehr gut.

silicon.de: Sehen sie denn Wachstum bei dem frisch vorgestellten OpenOffice.org 3.0?

Phipps: Es gab seit Oktober 35 Millionen Downloads. Das liegt deutlich über Wachstumskurven anderer Versionen. In den Erfolg von OpenOffice.org 3.0 muss man zudem die über 50 neuen Plug-ins mit hinein rechnen, die es seit Oktober gibt.

silicon.de: Konnte Sun angesichts der hohen Komplexität des OpenOffice-Codes auch außerhalb Entwickler gewinnen?

Phipps: Es ist inzwischen eine ganz besondere Aufgabe den Kern-Code zu modifizieren. Aber die große Innovation ist der Add-on-Mechanismus. Seitdem arbeiten sehr viele Entwickler mit dieser Möglichkeit. Außerdem nutzen immer mehr große Unternehmen OpenOffice und gestalten hier auch ihre eigenen Add-ons.

Ein anderes Beispiel ist IBM, wo Entwickler OpenOffice-Code für Lotus Symphony weiterverwenden. Außerdem arbeiten einige Entwickler von Red Flag 2000 in China in einer Community an dem Code. Dann gibt es natürlich noch eine gewisse Zahl von Beratern und Besitzern von kleineren Unternehmen, die den Code weiterentwickeln. Die entsprechen Zahlenmäßig etwa den Entwicklern, die Sun stellt.