Mobile Teams könnten produktiver sein

Laut einer aktuellen Studie beeinträchtigen eine schlechte Führung, die Auswahl ungeeigneter Mitarbeiter und eine falsche Technologieauswahl die Arbeit vieler mobiler Teams.

Die von Cisco in Auftrag gegebene arbeitspsychologische Untersuchung beschäftigt sich unter anderem mit der Frage, welches Persönlichkeitsprofil von Mitarbeitern für die Effektivität mobiler Arbeit erfolgversprechend ist. Mobile Mitarbeiter sollten demnach selbständig, diszipliniert, emotional stabil, stressresistent, kreativ, offen und kontaktfreudig sein und sich selbst motivieren können.

Aber auch die Persönlichkeit und die Einstellung des Teamleiters entscheidet maßgeblich über die erzielten Ergebnisse. Eine schlechte Führung beeinflusst Produktivität und Leistung mobiler Teams oft in erheblichem Maße. Führungskräfte müssen, so die wichtigste Erkenntnis der Studie, lernen, Mitarbeiter stärker nach den von ihnen erzielten Ergebnissen als nach ihren zu einem bestimmten Zeitpunkt demonstrierten Tätigkeiten zu beurteilen. Dazu müssen sie Vertrauen und Kontrolle neu überdenken. Die mobilen Mitarbeiter nahtlos überwachen zu wollen, führt zu deren Demotivation und ist einem guten Arbeitsergebnis abträglich.

Manager dürften nicht in die Falle geraten, mobile Arbeitskräfte genau wie Mitarbeiter im Büro behandeln zu wollen, erklärt Berufspsychologe Stuart Duff, der Verfasser der Studie: “Angesichts der Tatsache, dass sich das Phänomen mobiler Arbeitskräfte immer weiter ausdehnt, müssen Organisationen sicherstellen, dass sie über geeignete Führungskompetenzen verfügen, um Teams mobiler Mitarbeiter zu leiten.” Duff empfiehlt einen adaptiven Managementstil, den die Manager auf die unterschiedlichen Charaktere in ihrem Team anpassen können.

Mobile Teams sollten ebenso ungehindert auf alle Kommunikationsressourcen eines Unternehmens zugreifen können wie ihre stationären Kollegen im Büro. Damit sich mobile Mitarbeiter nicht isoliert fühlen, empfehlen die Wissenschaftler den Einsatz netzwerkbasierter Präsenzlösungen wie Instant Messaging.

Die Studie beschäftigt sich außerdem mit dem Einfluss kultureller Faktoren auf die Akzeptanz und den Erfolg mobiler Arbeitsformen. Im Nahen Osten und in einigen afrikanischen Ländern erreichen mobile Teams schnell eine hohe Effektivität, während dies in Mexiko, Argentinien und Brasilien meist länger dauert. Der Grund ist, dass die dortige Kultur stark dialogorientiert und traditionell auf persönliche Face-to-Face-Kommunikation ausgerichtet ist. In solchen Fällen sei der Einsatz innovativer Video-Konferenzsysteme besonders zu empfehlen, so die Psychologen.