Chrome: Google ist schneller als Microsoft – in jeder Beziehung

Google hätte mit der Nachricht, einen eigenen Browser namens “Chrome” an den Start zu bringen, keinen besseren Zeitpunkt wählen können. Diese Ansicht vertritt Rüdiger Spies, Independant Vice President Enterprise Applications bei IDC in München. Auch Open-Xchange beklatscht die ersten Benchmarks.

Beifall für Googles neusten Streich gibt es auch aus Nürnberg: Open-Xchange hat die Beta-Version von Chrome einem ersten Performance-Test unterzogen. Dabei habe er zwar noch nicht ganz mit der Leistung von Firefox 3 mithalten können, sei jedoch bei zahlreichen Aufgaben schneller als Windows Explorer 7 gewesen.

Open-Xchange unterzog die Beta-Version einer Reihe von praxisnahen Tests mit der AJAX-basierten Weboberfläche der E-Mail- und Collaboration-Lösung von Open-Xchange. Dazu gehörten beispielsweise die Anmeldung am Open-Xchange Server, das Starten des Webformulars für eine neue E-Mail, das Öffnen des Benutzerdialogs für eine neue E-Mail-Verteilerliste sowie das Öffnen einer großen Mailbox. Getestet wurde Google Chrome jeweils im Vergleich mit Firefox 3 und Windows Explorer 7.

“Google hat mit Chrome einen technisch endlich in der Neuzeit angekommenen Web-Browser vorgelegt, der auch bei anspruchsvollen AJAX-Anwendungen überzeugt”, sagte Rafael Laguna, CEO von Open-Xchange. “Gleichzeitig verstärkt sich jedoch das Misstrauen, dass Google seinen schicken Browser als trojanisches Pferd verwenden könnte, um noch komfortabler Daten über das Nutzerverhalten im Internet zu sammeln.”

Genau das hat sich mittlerweile bestätigt: Google sammelt fleißig sensible Information, indem es die Adresszeile des Browsers ausließt und die Angaben auf seinen Servern speichert.

In den Datenschutzbestimmungen wird dies gleich an erster Stelle bestätigt: Google werde über alle aufgerufenen URLs in Kenntnis gesetzt. Dies sei notwendig, um Adressvorschläge zu machen und das Surfen zu verbessern. Ebenso werden aufgerufene, aber nicht vorhandene URLs an den Google-Server gesendet. Andere Browser speichern ebenfalls die aufgerufenen Seiten ab, um – so argumentiert auch Google – dem User bei zukünftigen Webbesuchen die Navigation zu erleichtern. Allerdings landen diese Angaben nur lokal auf dem Rechner.