Apple verbessert Datenschutz seiner Betriebssysteme

Ein Privatsphärebericht informiert über von Apps genutzte Berechtigungen. Nutzer erhalten auch Einblicke in von einer App genutzte Domains von Drittanbietern. Apple spendiert iCloud zudem einen VPN-Dienst.

Apple hat die neuen Versionen seiner Betriebssysteme iOS, iPadOS, macOS und watchOS auch mit zusätzlichen Funktionen ausgestattet, die Nutzern mehr Kontrolle über die Verwendung ihrer Daten geben sollen. Apps bieten nun jeweils einen eigenen Privatsphärebericht und Siri verarbeitet auf Wunsch Spracheingaben nur noch lokal auf dem eigenen Gerät.

Der Privatsphärebericht zeigt, wie oft Apps die Berechtigungen nutzen, die ihnen zuvor gewährt wurden. Über einen Zeitraum von sieben Tagen lassen sich so beispielsweise Zugriffe auf Standort, Fotos, Kamera, Mikrofon und Kontakte nachvollziehen. Apple möchte, dass Nutzer nachvollziehen können, ob die gewährten Berechtigungen anhand ihrer Nutzung einer App gerechtfertigt sind. Der Bericht legt außerdem offen, welche Domains von Drittanbietern von einer App kontaktiert werden.

Um Nutzer die Gewissheit zu geben, dass sie nicht von ihrem Sprachassistenten abgehört werden, lässt sich für iPhones und iPads ab OS-Version 15 voreinstellen, dass Siri die Spracherkennung auf dem Gerät ausführt. Auch bestimmte Sprachbefehle sollen nur lokal und somit ohne Zugriff auf das Internet ausgeführt werden, beispielsweise um Apps zu starten oder einen Alarm zu setzen.

Mehr Privatsphäre soll künftig auch Apples Clouddienst iCloud bieten. Die iCloud+ genannten Premiumfunktionen bietet Apple allen Nutzern ohne zusätzliche Kosten an. Dazu gehören eine VPN-Dienst namens Private Relay und zufällig generierte E-Mail-Adressen, die Nutzer weitergeben können, falls sie ihre eigene E-Mail-Adresse nicht öffentlich machen wollen. Diese Hide My Email genannte Funktion integriert Apple zudem direkt in Safari, die iCloud-Einstellungen und natürlich den eigenen E-Mail-Client Mail.

Neu ist auch, dass Nutzer ihren Standort nur einmalig gegenüber einer App freigeben können. Allerdings muss diese Funktion vom Entwickler integriert werden. Das gilt auch für den “erweiterten” eingeschränkten Zugriff auf die Foto-Bibliothek. Darüber lassen sich Zugriff auf die neusten Fotos oder ein spezielles Album beschränken.

Des Weiteren verhindert die Mail-App künftig, dass Absender über unsichtbare Pixel Informationen über einen Nutzer sammeln können. Absender erfahren nicht mehr, wann eine Nachricht geöffnet wurde. Auch die IP-Adresse wird von Mail Privacy Protection verschleiert.

Alle neue Datenschutzfunktionen erhalten Nutzern mit den Updates auf iOS 15, iPadOS 15, macOS Monterey und watchOS 8. Die finalen Versionen sollten jeweils im Herbst zur Verfügung stehen.